Auch 
            der Tages-Anzeiger liess sich verkohlen: Unhinterfragt 
            durfte Lips dort am 6.10.01 grossspurig verkünden, Stahlruten 
            würden «nicht unter das Waffengesetz» fallen. 
            Deshalb werde der Beamte, der am 1. Mai «unerlaubt» 
            eine Stahlrute einsetzte, nicht wegen Widerhandlung gegen das Waffengesetz 
            belangt, sondern bloss diziplinarisch, jedoch ohne «gravierenden 
            Einwirkungen» auf dessen künftige Karriere  sprich 
            er wird auch künftig wieder unbehelligt an vorderster Front 
            prügeln dürfen (und seine Vorgesetzten werden 
            selbstverständlich überhaupt nicht zur Rechenschaft gezogen). 
            Stahlruten würden «in zahlreichen Polizeikorps weltweit» 
            eingesetzt, bloss in Zürich (noch) nicht. «Es ist nicht 
            ausgeschlossen», sagt Lips, «dass wir künftig 
            auch Stahlruten abgeben.» Helmuth Werner, Präsident 
            der Konferenz der Quartiervereine, habe Polizeivorsteherin Esther 
            Maurer bereits offiziell «dringend ersucht», 
            damit «nicht bis zur nächsten WEF-Demo zu warten». 
            (TA 6.10.01) 
 «Ich war zwischen 
          Gessnerbrücke und Kaserne unterwegs zum 1. Mai Fest. Dabei 
          sah ich, wie jemand in 10-15 Metern Entfernung von einem zivilen 
          Polizeiwagen von hinten angefahren wurde. Der Betreffende flog 
          über die Kühlerhaube des Wagens, der erst 3-4 Meter nach 
          dem Zusammenprall zum Stehen kam! Vier zivile Beamte sprangen 
          heraus, rannten auf den am Boden Liegenden zu und begannen gemeinsam 
          auf ihn einzuprügeln.» [Dieser Vorfall ist auch in einem 
          LeserInnenbrief im TA vom 12.5. geschildert.] 
 
 «Von der Wucht des Schlages war mir die Brille vom Kopf geflogen und am Boden entzweigegangen. Ich wollte sie aufheben, als ich von hinten gepackt und später heftig zu Boden geschleudert wurde, wobei sich zwei Beamte sogleich auf mich stürzten. Dabei schlug ich mit dem Kopf auf dem Asphalt auf, wovon ich eine aufgeplatzte Oberlippe davontrug. Fixiert auf dem Boden liegend wurde ich mehrmals mit Schlägen traktiert und kriegte 3 x hintereinander mit einem Tränengas- oder Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, obwohl ich ihnen zu verstehen gab, dass ich mich nicht wehren würde.»  
           «Den Schlag auf den Hinterkopf hatte ich etwa in der Mitte der Strasse erhalten. Auf den Fotos ist zu erkennen, wie ich am Strassenrand traktiert werde, wie ich dorthin kam, weiss ich nicht mehr. Auch wann und womit ich die blutende Schramme an der Stirn abbekam, kann ich mich nicht erinnern. Zusätzlich zu den Gesichtsverletzungen und der Platzwunde am Hinterkopf (ein ziemliches Horn) hatte ich einen von Schlägen und/oder Tritten geschwollenen Arm und ein stark geschwollenes Bein.» 
 «Später 
          auf der Kripo stand ich während der Leibesvisitation in den 
          Unterhosen in einer Zelle, flankiert von zwei Zivilbeamten, von 
          denen einer auch auf den Fotos zu erkennen ist. Plötzlich kommt 
          ein älterer Zivilbeamter hinein, behauptete, ich hätte 
          Steine geworfen (was 100% nicht der Fall war), beschimpfte mich 
          und versetzte mir grundlos 2 Schläge in den Bauch. Nach 
          dem Verhör wurden die Verletzungen an Kopf, Arm und Bein 
          von der Polizei auf einem separaten Blatt festgehalten.» 
          [Laut eigenen Angaben weiss die 
          Polizei nichts von Verletzungen.] Fortsetzung: S t r a f a n z e i g e g e g e n P o l i z e i c h e f !  |