In altbewährter Fichen-Manier à la The "BLUTGEIL-Case" wurden von einem Grossaufgebot (ca. 20 schwer bewaffnete Beamte in Uniform und Zivil) der Stadtpolizei Zürich an der Klosbachstrasse am Kreuzplatz Fenster, Haus- und Wohnungstüren eingeschlagen, Wohn- und Arbeitsräume ohne Hausdurchsuchungsbefehl auf den Kopf gestellt und durchwühlt und "schnüffeltaktisch Interessantes" ohne Protokoll beschlagnahmt. Offizielle mündliche Begründung (eine schriftliche war nicht zu haben): Der Hausverein Klosbachstrasse hätte Bauarbeitern den Zutritt verweigert!

Die Stapo-BeamtInnen schnüffelten sich ungeniert (alle paar Jahre wieder ...) durch unsere Wohn- und Arbeitsräume, fotografiert überall ausgiebigst, prüft die von SSI vertriebenen Bücher, Hefte, CDs usw, durchstöbert archivierte Fotos, Dias, Zeichnungen und Collagen, Notizen, Adressbücher, packt eifrig ein - selbstverständlich ohne Durchsuchungsbefehl, ohne Beschlagnahmungsprotokoll ("Brauchen wir nicht!", Originalzitat Stadtpolizei) und vermutlich auch sonst einfach nur so zum Spass. Ehrensache, dass sie - ebenfalls rein zufällig - über BLUTGEIL und die ssi-media-Homepage www.blutgeil.com bestens "Bescheid wissen", aber als "Besetzer" (die sich so nebenbei dem Hausbesitzer Immobilien Paradeplatz Zürich telefonisch und schriftlich mit vollen Namen inkl. Anschrift und Telefonnummern vorgestellt haben, seit Jahr und Tag für sämtliche laufenden Kosten inkl. Meteorwasserkomponente aufkommen und auch Miete bezahlen würden, wenn der Besitzer zu einem Mietvertrag in irgendeiner Form bereit wäre) haben wir logischerweise "keine Rechte" (Originalzitat Stadtpolizei).

Die Vorgeschichte: Am Freitagmorgen, 25.8. öffnet ein verdutzter Bewohner, nach einer anstrengenden Nachtschicht bis sechs in der Früh gerade am selig entschlummern, auf Sturmklingeln hin die Haustür. Draussen stehn zwei Vermesser, die gern aufs Hausdach möchten, um für eine kommende Baumarkierung Nr. 9 für die (scheints ohnehin schon bewilligte) Kreuzplatz-Überbauung das Dach zu vermessen. Anstandslos lässt er die Arbeiter ins Haus und sie markieren das Dach. Dabei weist er sie darauf hin, dass er sie rein zufällig gerade noch gehört habe und extra nochmals aufgestanden sei, und dass folglich eine Voranmeldung schriftlich oder per Telefon keine schlechte Sache wäre, zumal auch die Ladenmieterin im Parterre zur Zeit ferienhalber abwesend ist. Der betreffende Arbeiter notiert sich das und verspricht es weiterzuleiten. Danach geht der Hausbewohner wieder zu Bett. Seither hatten weder Verwaltung noch Bauarbeiter nicht das Geringste von sich hören lassen. Heute 5.9. erscheint nun wie vermerkt mit der Begründung, wir hätten Arbeitern den Zutritt verweigert (was zu beweisen war), die Stadtpolizei, schlägt kurzerhand die Türen ein und packt ein nach Lust und Laune.

Wieder einmal "präventiv" beschlagnahmt:  Cover-Attrappe der zensierten Schweizer Fassung - echt und samt Inhalt überall legal erhältlich...

Die beschlagnahmten Hefte, Bücher usw werden - wie könnte es auch anders sein - wieder einmal mehr "präventiv sichergestellt", und wir haben "kein Recht", sie jemals zurückzubekommen oder nur schon eine Liste davon, Zitat Ende. Einzig für einen beschlagnahmten belichteten Negativfilm erhalten wir eine offizielle Quittung.

Ach ja, und so nebenbei: Wetten auch, dass die seit 4 Tagen fehlende Baumarkierung Nr. 9 (Ausschreibung war letzten Freitag) offiziell nicht ins Gewicht fallen wird - wäre ja noch schöner, wenn Bauherren sich an die Vorschriften halten müssten, wo es doch Bauamt und Stadtpolizei gibt!

 Mit freundlichen Grüssen 

SSI und Hausverein Klosbachstrasse 

PS: Immerhin waren die BeamtInnen so entgegenkommend, uns nicht die ganze Zeit mit gezogenen Waffen in Schach zu halten und auch nach Stunden immer noch die Hände in die Höhe halten zu lassen. Dankeschön! 

PS2: Kennt ihr den schon: Wenn wir ihnen verraten hätten, wem das Gras gehört, hätten sie es dagelassen!

Fortsetzung ...

Erneut wurden auch aus selbstgebastelten Filmrequisiten unverhofft "echte Polizeiknüppel" und diese nunmehr als "Waffen" der "Gruppe Brand und Anschläge" (Die Nachfolgetruppe der offiziell "aufgelösten" Schnüffelabteilung PMS!!!) zu weiteren Ermittlungen übergeben - mitsamt den übrigen beschlagnahmten Gegenständen. Auch die Tatsache, dass wiederum praktisch das ganze Wohnungsinventar von der Polizei fotografisch festgehalten wurde, lässt gewisse Rückschlüsse zu... 

Obwohl dazu eine richterliche Anordnung benötigt würde, liess die Stadtpolizei inzwischen auch den sichergestellten Negativ-Film entwickeln und - zusammen mit einem ebenfalls beschlagnahmten Videotape - sichten. Diese zwei Gegenstände wurden als einzige zwischenzeitlich herausgegeben. 

Fortsetzung folgt ...

Fortsetzung...

eigentlich kaum zu glauben, aber scheints wahr: Wie Hr. Zünd ("Fachgruppe Brand + Anschläge", Kripo Zürich) SSI gestern telefonisch mitteilte, wurden - mit Ausnahme der beiden sog. "Schlagwaffen" - sämtliche übrigen, am 5.9. bei ssi-media.com "präventiv sichergestellten" Gegenstände inzwischen vernichtet!! Gemäss Aussage von Hr. Zünd seien die in einem "Plastiksack" gelagerten Gegenstände von der "Reinigungsequipe" mit einem vollen Abfallsack "verwechselt" und "entsorgt" worden!!! 

Die noch verbleibenden 2 "Schlagwaffen" dürfen wir Mittwoch bei ihm abholen - "aber bitte erst um halb vier, um drei bin ich noch in der Kaffeepause". Dort will er auch die von der Polizei von unserem Inventar angefertigten Bildaufnahmen vor unseren Augen dem Reisswolf übergeben - wohlbemerkt nur die Fotos und nicht etwa die Negative. 

OK, OK, ein bisschen neidisch sind wir schon vor soviel Unverfrorenheit - oder sagen wir besser Raffinesse? -, müssen wir offen zugeben. Zumal wir bis heute nicht abschliessend wissen, was die Beamten hinter unserem Rücken an Zeitschriften, Büchern, Filmrequisiten, Manuskripten, Adresslisten usw usf schlussendlich alles eingepackt haben. 

So geben wir hiermit auch reumütig zu Protokoll, dass wir uns 100% geirrt haben und es im Gegenteil voll und ganz zutrifft, dass die "Gruppe Brand + Anschläge" für "präventive Sicherstellungen" nun wirklich keinen Durchsuchungsbefehl oder sonstige Lappalien nötig hat - wozu auch, nackte Gewalt reicht bewiesenermassen völlig aus!!! Und auch die Worte des beschlagnahmenden Beamten, wir hätten sowieso kein Recht auf ein Beschlagnahmeprotokoll und schon gar nicht auf Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände haben sich inzwischen ja voll und ganz bewahrheitet ...